Der Bauarbeiter und der Berater
- petitfrancois
- 9. Aug. 2017
- 2 Min. Lesezeit
Zwei alte Schulkollegen treffen sich am ersten Tag ihrer Pensionierung. Der eine war sein Leben lang Maurer, hat schon die Lehre auf dem Bau gemacht und im Schnitt während seines Arbeitslebens monatlich 6'000 CHF verdient (Schweizer Durchschnitt). Sein Kollege hat den klassischen Akademikerweg eingeschlagen, hat mit 25 nach seinem Uniabschluss mit Auszeichnung schnell einen Job bei einer Beratungsfirma gefunden, wo er in den 40 Jahren eine steile Karriere gemacht hat. Am Ende seiner Laufbahn hat er monatlich 18'000 CHF verdient als Partner. Im Durchschnitt hat er monatlich 12'000 CHF monatlich nach Hause gebracht während all der Jahre.
Beim Treffen fährt der Ex-Berater mit einem Porsche ein, der Ex-Bauarbeiter mit einem kleinen Honda. Die Kumpels hatten nie Geheimnisse voreinander, also sprachen sie auch über Ihre Rente. Fragt der Maurer seinen Kollegen, jetzt mal unter uns, abgesehen von der staatlichen Vorsorge, hast Du was in all den Jahren auf die hohe Kante gelegt? Da sagt der Berater, ich habe wenigstens versucht, immer die Hälfte meines Gehalts auf die Seite zu legen, was im Schnitt 6'000 CHF im Monat waren. Den Rest habe ich einfach verprasst. Darauf hin der Maurer, wow Du hast im Monat so viel gespart, wie ich im Schnitt verdient habe. Dann musst Du jetzt ja steinreich sein. Hast Du Dein Geld während all der Jahre auch investiert?
Antwortet ihm der Berater, nein für mich ist Cash King, auch wenn ich auf den Sparkonti nix erhalte. Von der Börse kriege ich nur schlaflose Nächte. Mit einem Teil meiner Ersparnisse habe ich mir einmal eine fette Hütte zugelegt, das war meine einzige Investition im Leben. Durch Umbauten und Renovationen war das aber schlussendlich etwa ein Nullsummenspiel. Sagen wir es mal so, die Villa ist vermögensneutral. Nach 40 Jahren habe ich mit Haus knapp 2.9 Mio CHF angespart, hab eine abbezahlte Hütte, und die Rente ist da noch nicht miteinberechnet, könnte mir kaum besser gehen, und wie sieht es bei dir aus?
Darauf hin der Maurer, naja seit der Lehre bis 25 habe ich zu Hause gewohnt, konnte also gut Geld sparen. Ich wollte mir immer ein Traumauto kaufen, hatte mit 25 auch 50'000 CHF auf der Seite. Mit 25 waren mir dann aber andere Dinge wichtiger als das Auto. Mich hat immer schon die Börse interessiert. Mit meiner Maurerausbildung erhielt ich leider keinen Job im Finanzwesen, also habe ich die Sache in die eigene Hand genommen. Mit 25 habe ich die 50'000 in Aktien investiert und seither habe ich monatlich 1'000 CHF gespart und regelmässig in AKtien weiterinvestiert, 40 Jahre lang. Die Aktienmärkte haben es in dieser zeit gut gemeint mit mir und erzielten im Schnitt 9%. Das tollste am ganzen war aber der Zinseszins, mein Vermögen wuchs so auf gut 5.8 Mio CHF an, ohne Altersvorsorge. Darauf hin der Berater, heilge Sch..., dann hast Du jetzt ja doppelt so viel wie ich, haha!
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